Interviews auswerten – Interviews nach Mayring auswerten
Die Vorbereitungen zu einer qualitativen Interviewauswertung
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um den Interviewleitfaden zu entwickeln. Im Idealfall testen Sie ihn an Freunden. Wichtig ist, dass die Fragen zum Erzählen einladen.
Methodische Möglichkeiten für Interviews auswerten
Inhaltsanalyse nach Mayring
Inhaltsanalyse nach Meuser und Nagel
Die Kennzeichen der Mayring Analyse
Mayring in Kürze
Die Methode nach Mayring wird durch vier Grundkonzepte gekennzeichnet:
- Die Einordnung in ein Kommunikationsmodell. Das bedeutet, dass auch Informationen zum Textproduzenten, seinen Einstellungen und dem soziokulturellen Hintergrund in die Auswertung integriert werden.
- Stichwort: Regelgeleitetheit. Dafür wird ein Kategoriensystem entwickelt, das auch andere Wissenschaftler ohne zusätzliche Informationen nutzen können.
- Kategorien als Zentrum. Denn die Kategorie bestimmt die Analyse des Textes.
- Gütekriterien. Die Basis der Analyse nach Mayring sind:
- Nachvollziehbarkeit
- Triangulation
- Reliabilität
So klar die Regeln für die qualitative Inhaltsanalyse auch sind – bei der Darstellung der Ergebnisse haben Sie relativ freie Hand. Sie können in einem beliebigen Textverarbeitungprogramm eine Tabelle erstellen. Dort geben Sie die Interviewpassagen ein, führen die Generalisierung durch und ordnen in der letzten Spalte die Aussage einer Kategorie zu. Ein Beispiel für diese Vorgehensweise sehen Sie hier:
Wenn es Ihnen lieber ist, können Sie Ihre Tabelle auch von den Kategorien her anlegen. So wie in diesem Beispiel:
Das Prinzip der Auswertung ist in beiden Fällen gleich: Sie ordnen die Aussagen aus den Interviews zu Kategorien zu. Sie können auch eine Excel-Tabelle anlegen – wichtig ist, dass nachvollziehbar ist, welche Aussage Sie zu welcher Kategorie zuordnen.
Wenn Sie jedes Interview ausgewertet haben, müssen Sie die Ergebnisse zusammenfassen. Es empfiehlt sich, hierfür nach dem Ordnungsprinzip der Kategorien vorzugehen. Sie sammeln dann alle Aussagen, die zu einer Kategorie gehören und fassen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zusammen. Bei der Zusammenfassung sollten Sie darauf achten, dass Sie neutral beschreiben und nicht werten. Erst im letzten Schritt, bei der Interpretation, können Sie dann auch Ihre eigene Meinung einfließen lassen.
Falls Sie eine qualitative Inhaltsanalyse planen, dann können Sie sich an der folgenden Checkliste orientieren.
Worauf sollte man achten beim Interview auswerten?
Beim Auswerten von Interviews gibt es mehrere wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden sollten, um valide und aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Hier sind einige Punkte, auf die man achten sollte:
1. Ziel und Fragestellung klären
- Was soll durch die Auswertung erreicht werden?
- Welche Forschungsfrage oder Hypothese soll untersucht werden?
2. Transkription
- Genauigkeit: Interviews sollten sorgfältig und möglichst wörtlich transkribiert werden.
- Kontext: Notieren Sie Pausen, Betonungen und Emotionen, wenn diese relevant sind.
3. Methodenauswahl
- Wählen Sie eine passende Analysemethode, z. B.:
- Qualitative Inhaltsanalyse (nach Mayring): Kategorienbildung und systematische Analyse.
- Themenanalyse: Identifizieren und Gruppieren von Schlüsselthemen.
- Grounded Theory: Offene Codierung, Axiales Codieren und Theoriebildung.
4. Kodierung
- Entwickeln Sie ein Kodierungssystem, das auf den Forschungszielen basiert.
- Arbeiten Sie iterativ: Kategorien können im Verlauf der Analyse angepasst werden.
- Nutzen Sie Software wie MAXQDA, NVivo oder Atlas.ti, um systematisch zu arbeiten.
5. Objektivität wahren
- Reflexion der eigenen Voreingenommenheit.
- Triangulation: Ergebnisse durch verschiedene Personen oder Methoden validieren.
6. Kontext berücksichtigen
- Verstehen Sie den sozialen und kulturellen Hintergrund der Interviewten.
- Achten Sie auf implizite Botschaften, wie nonverbale Hinweise oder Ironie.
7. Thematische Muster erkennen
- Identifizieren Sie wiederkehrende Muster, Abweichungen und Widersprüche.
- Untersuchen Sie Beziehungen zwischen verschiedenen Themen.
8. Zitate und Belege
- Belegen Sie Interpretationen mit aussagekräftigen Zitaten aus dem Interview.
- Zitate sollten anonymisiert sein, um die Vertraulichkeit zu wahren.
9. Validität und Reliabilität
- Prüfen Sie, ob die Ergebnisse logisch und nachvollziehbar sind.
- Stellen Sie sicher, dass die Auswertung reproduzierbar ist.
10. Bericht erstellen
- Klare und strukturierte Darstellung der Ergebnisse:
- Einleitung: Zielsetzung, Methodik.
- Analyseergebnisse: Thematische Kategorien, Schlüsselzitate.
- Diskussion: Interpretation im Kontext der Forschungsfrage.
- Fazit: Relevanz und praktische Implikationen.
Die Qualität der Interviewauswertung hängt von der sorgfältigen Planung, Durchführung und Dokumentation ab. Flexibilität und kritische Reflexion sind entscheidend, um fundierte Ergebnisse zu erzielen.
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